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VERHÜTUNGSMETHODEN

Verhütung: Im Notfall

Pille vergessen, Kondom geplatzt oder im Eifer des Gefechts ganz die Verhütung vergessen? Kein Grund zur Panik!

Bei Verhütungspannen und nach ungeschütztem Geschlechtsverkehr kannst du mit der Notfallpille – auch „Pille danach“ genannt – den Eintritt einer ungewollten Schwangerschaft verhindern. Die Notfallpille ist eine häufige Methode der Notfallverhütung. Ähnlich wie die normale Pille kann sie den Eisprung unterdrücken oder verschieben. So kannst du eine unerwünschte Schwangerschaft bis zu 72 bzw. maximal 120 Stunden (3 bzw. 5 Tage) nach dem ungeschützten Geschlechtsverkehr verhindern.

Du bekommst die Notfallpille in jeder Apotheke und das Fachpersonal steht dir beratend zur Seite. Schau dich hier schon einmal um, um allgemeine Informationen und die Antworten auf deine brennendsten Fragen finden.

Wie wirkt die „Notfallpille“?

Die „Pille danach“ oder „Notfallpille“ kann eine Schwangerschaft bereits vor ihrer Entstehung verhindern. Es gibt diese mit 2 unterschiedlichen Wirkstoffen: Levonorgestrel oder Ulipristalacetat. Für beide Wirkstoffe gilt: Je früher die Einnahme nach der Verhütungspanne erfolgt, desto höher ist die Chance, eine ungewollte Schwangerschaft zu verhindern

Sowohl Levonorgestrel als auch Ulipristalacetat (UPA) verzögern oder verhindern den Eisprung. Bei einer zeitnahen und korrekten Anwendung der Notfallpille kommt es also gar nicht erst zur Befruchtung der Eizelle. Levonorgestrel ist der am häufigsten eingesetzte Wirkstoff in der Verhütung. Diese Pille wurde schon 1979 als Notfallpille entwickelt und weltweit mittlerweile mehr als 400 Millionen Mal angewendet. Es hat sich gezeigt, dass sie sehr sicher und gut verträglich ist. Wegen der positiven Erfahrungen ist die Notfallpille bereits seit Jahren in vielen Ländern rezeptfrei erhältlich und kann je nach Präparat bis zu 72 oder 150 Stunden nach der Verhütungspanne eingesetzt werden.

Nach Einnahme der Notfallpille sollte die Menstruation wie gewohnt eintreten; sie kann allerdings auch früher oder verspätet einsetzen. Auch die Blutung könnte schwächer oder stärker als üblich sein, eventuell treten auch Schmierblutungen bis zum Einsetzen der nächsten Menstruation auf. Wenn die Periode mehr als 5-7 Tage verspätet oder ungewöhnlich leicht ist, sollte ein Arzt aufgesucht werden.

Verfügbarkeit & Kosten

Die Notfallpille ist seit dem 15. März 2015 rezeptfrei in jeder Apotheke erhältlich. Sollte sie außerhalb der normalen Öffnungszeiten benötigt werden, wird sie auch von den zuständigen Notfallapotheken ausgeben. Wir raten dir, zuerst telefonisch sicherzustellen, dass die Apotheke das Produkt auf Lager hat. Wichtig: Notfallpillen sind in Internet-Apotheken nicht verfügbar – das hat der Gesetzgeber ausgeschlossen. Die Wirkung der Notfallpille ist an eine zeitnahe Einnahme gebunden. Die Apotheke sollte also zügig aufgesucht werden. Mädchen unter 14 Jahren sollten in jedem Fall eine Einverständniserklärung der Eltern mit sich führen.

Die Notfallpille ist mit unterschiedlichen Wirkstoffen erhältlich: Die Pille mit Levonorgestrel kostet ca. 16 bis 18 Euro. Die Pille mit Ulipristalacetat kostet ca. 35 Euro. Für gesetzlich versicherte Frauen bis zum vollendeten 20. Lebensjahr werden die Kosten von den Krankenkassen übernommen, wenn beim Kauf in der Apotheke ein Rezept vorgelegt wird, d.h. ein Arztbesuch erfolgt ist.

(Quelle: www.familienplanung.de/verhuetung/verhuetungspannen/pille-danach/)

Der Besuch in der Apotheke

Eine Verhütungspanne kann mal passieren und ist nicht gleich ein Weltuntergang.

Leider ist die Angst vor der Notfallpille in Deutschland nach wie vor groß und ein Tabuthema. Besonders vor dem Schritt in die Apotheke und der Reaktion der Apotheker/innen schrecken viele Frauen zurück. Diese Angst ist aber völlig unberechtigt! Das Personal in der Apotheke ist für solche Situationen geschult und im diskreten Umgang geübt. Die Angestellten beraten dich auch in einem Nebenzimmer, wenn du das möchtest, und nehmen dir gerne deine Sorgen.

Wenn du Fragen zu hormonellen Auswirkungen oder Nebenwirkungen hast, frag am besten das Fachpersonal in deiner Apotheke oder sprich mit deiner Frauenärztin oder deinem Frauenarzt.

Einnahme

Die Notfallpille ist eine  „1-Pillen-Lösung“: Mit nur einer Pille kann eine Schwangerschaft vermieden werden. Jede Packung enthält daher genau eine Tablette.

Die Notfallpille kann zu jeder Tages- oder Nachtzeit eingenommen werden. Sie wirkt hauptsächlich über die Verschiebung des Eisprungs, daher gilt es, diesem zuvorzukommen. Je schneller sie nach dem Sexualkontakt (idealerweise innerhalb von 24 Stunden) eingenommen wird, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, eine ungewollte Schwangerschaft zu verhindern.

Nimm die Notfallpille mit etwas Wasser ein und iss nach Möglichkeit eine Kleinigkeit vorher – so ist sie besser verträglich!

Die „Pille danach“ ist für den Notfall gedacht und sollte nicht als Ersatz für eine reguläre Verhütung eingesetzt werden. Eine Mehrfachverwendung innerhalb eines Menstruationszyklus wird nicht empfohlen. Die Notfallpille wirkt nicht, wenn du bereits schwanger bist, bei versehentlicher Einnahme in der Schwangerschaft kann sie aber auch keinen Abbruch auslösen oder dem Embryo schaden. Bei Erbrechen innerhalb von 3 Stunden nach Einnahme muss erneut eine „Pille danach“ eingenommen werden.

Alle Antworten auf deine Fragen

Auf keinen Fall! Je früher du zur Apotheke oder zum Arzt gehst, desto besser! Je schneller du die Notfallpille einnimmst, desto größer ist auch die Chance, dass eine Schwangerschaft verhindert wird (deshalb sagt man auch die „Pille danach“). Du kannst die Notfallpille also unmittelbar nach dem ungeschützten Geschlechtsverkehr einnehmen oder wenn du Angst hast, dass deine Verhütungsmethode versagt hat. Die Notfallpille mit Levonorgestrel kann bis zu 72 Stunden (3 Tage) bzw. Ulipristalacetat 120 Stunden (5 Tage) nach dem ungeschützten Geschlechtsverkehr eingenommen werden. Sollte der ungeschützte Geschlechtsverkehr mehr als 120 Stunden (5 Tage) zurückliegen, ist die Notfallpille nicht mehr wirksam. Dann kann eine Beratung bei der Frauenärztin/dem Frauenarzt helfen, andere Möglichkeiten zu finden.

Je früher du die Notfallpille (auch „Pille danach“ genannt) einnimmst, desto wirksamer ist sie! Idealerweise soll die Tablette innerhalb von 24 Stunden nach dem ungeschützten Verkehr eingenommen werden, um dem Eisprung zuvorzukommen. Frühzeitig eingenommen, kann die Notfallpille eine Schwangerschaft in den meisten Fällen verhindern.

Die Notfallpille ist eine ‚1-Pillen-Lösung‘: Mit nur einer Pille kann eine Schwangerschaft vermieden werden. Jede Packung enthält daher genau eine Tablette.

Je früher du die Notfallpille einnimmst, desto wirkungsvoller kann sie sein. Im Idealfall sollte die Tablette innerhalb von 24 Stunden nach dem ungeschützten Geschlechtsverkehr eingenommen werden, um dem Eisprung zuvorzukommen. Die Pille kann mit etwas Wasser zu jeder Tages- und Nachtzeit eingenommen werden, mit einer kleinen Mahlzeit kannst du einer möglicherweise auftretenden Übelkeit entgegenwirken.

In der Regel sollte die Notfallpille nicht mehr als einmal innerhalb eines Menstruationszyklus eingenommen werden. Bei mehrmaliger Verwendung innerhalb eines Zyklus nimmt die Wirksamkeit ab und die Wahrscheinlichkeit von Zyklusunregelmäßigkeiten nimmt zu.

Falls du dich noch nicht für eine regelmäßige Verhütungsmethode entschieden hast, kannst du mit deinem Arzt/deiner Ärztin oder deinem Apotheker darüber sprechen.

Zunächst einmal: Die Notfallpille ist keine reguläre Verhütungsmethode! Sie sollte selten und nur nach Verhütungspannen oder ungeschütztem Geschlechtsverkehr eingenommen werden. Sie kann eine Schwangerschaft nicht in 100% der Fälle verhindern und ist weniger zuverlässig als reguläre Antibabypillen.

Bei mehrfacher Einnahme innerhalb eines Zyklus nimmt die Wirksamkeit der Notfallpille weiter ab. Wenn du sexuell aktiv bist (unabhängig davon, ob du regelmäßig oder nur gelegentlich Sex hast), solltest du ein Verhütungsmittel wählen, das deinen Bedürfnissen entspricht.

Die Wirkung der "Pille danach"

Nein, die Notfallpille ist definitiv keine Abtreibungspille.

Der Wirkstoff in der Pille danach kann eine Schwangerschaft vor allem durch die Verzögerung oder Unterdrückung des Eisprungs verhindern (die Freisetzung einer Eizelle aus dem Eierstock) und macht somit die Befruchtung unmöglich. Levonorgestrel hat nachweislich keinen Effekt auf die Einnistung einer bereits befruchteten Eizelle und kann eine beginnende Schwangerschaft nicht unterbrechen! Das bedeutet, dass die LNG Notfallpille keine abtreibende Wirkung hat und eine bestehende Schwangerschaft oder Frühschwangerschaft nicht beenden kann. In Studien zeigte sich, dass selbst bei Überdosierung von Levonorgestrel weder eine erhöhte Fehlgeburtenrate, noch Auswirkungen auf das Geschlecht des Fetus oder Missbildungen zu beobachten waren.

  • Wenn du bereits schwanger bist: In diesem Fall ist sie wirkungslos.
  • Wenn du allergisch gegen den Wirkstoff oder andere Inhaltsstoffe bist.
  • Wenn du zeitgleich andere Medikamente wie Antibiotika, Mittel gegen Krampfanfälle oder HI-Viren oder Johanniskraut einnimmst und dies nicht vorher mit dem Fachpersonal in der Apotheke oder deiner Ärztin/ deinem Arzt besprochen hast.
  • Wenn du glaubst, dich mit HIV angesteckt zu haben: Gegen sexuell übertragbare Krankheiten schützt die Notfallpille nicht!

Notfallpillen wirken nicht, wenn du bereits schwanger bist. Du gefährdest auch nicht die Schwangerschaft oder den Embryo.

Die Notfallpille und Schwangerschaft

Ja, damit würde allerdings nur eine Schwangerschaft, die bereits vor dem Zeitpunkt des ungeschützten Verkehrs bestand, angezeigt.

Schwangerschaftstests bestimmen die Konzentration des Schwangerschaftshormons Humanes Chorion Gonadotropin, kurz HCG, in deinem Körper. Wenn du schwanger bist, steigt der HCG-Spiegel in deinem Körper innerhalb der ersten Tage und Wochen rapide an, und ein Schwangerschaftstest kann das Hormon HCG in deinem Urin feststellen. Das passiert jedoch nicht innerhalb von 72 oder 120 Stunden, also nicht innerhalb des Wirkfensters der Notfallpille.

Wenn du glaubst, dass du schwanger bist, solltest du schnellstmöglich einen Schwangerschaftstest machen und gegebenenfalls einen Gynäkologen aufsuchen.

Die Einnahme einer Notfallpille mit dem Wirkstoff Levonorgestrel sollte direkt im Anschluss an das Stillen geschehen. Der Wirkstoff Levonorgestrel beeinflusst die Muttermilch zwar nur gering, dennoch sollte eine Stillpause von ca. 8 Stunden eingehalten werden.

Die Auswirkungen der Pille mit dem Wirkstoff Ulipristalacetat auf die Muttermilch sind noch nicht tiefgehend erforscht worden. Experten raten deshalb, eine Stillpause von einer Woche nach Einnahme des Präparates einzuhalten.

Um den Rückgang der Muttermilch zu verhindern kann diese während der Stillpause abgepumpt und entsorgt werden.

Nebenwirkungen der Notfallpille

Nach Einnahme der Notfallpille tritt bei einigen wenigen Frauen (bei etwa 1 von 100) Übelkeit mit Erbrechen ein.

Wenn du innerhalb von 3 Stunden nach Einnahme erbrichst, musst du eine weitere Tablette einnehmen: Gehe zu deiner Apotheke und kaufe eine neue Packung dieses Notfallmittels. Musst du mehr als 3 Stunden nach Einnahme erbrechen, brauchst du keine weitere Tablette einzunehmen. Eine kleine Mahlzeit kann übrigens der Übelkeit vorbeugen.

Der Eintritt der nächsten Periode ist ein Hinweis darauf, dass keine Schwangerschaft besteht.

  • Wenn deine Periode mehr als 7 Tage später oder ungewöhnlich stark oder schwach eintritt.
  • Wenn du dir immer noch Sorgen über eine mögliche Schwangerschaft machst.
  • Wenn du plötzliche oder ungewöhnliche Schmerzen im Unterbauch verspürst und deine Periode ausbleibt.
  • Wenn du Zweifel an deiner Gesundheit hast oder wenn du dich zu den verschiedenen Verhütungsmethoden beraten lassen möchtest.

Die Notfallpille ist insgesamt sehr gut verträglich und auch wirkungsvoll. Bei den meisten Frauen treten daher keinerlei Nebenwirkungen auf. Bei manchen Frauen kommt es nach der Einnahme zu leichten Nebenwirkungen wie Übelkeit, Kopfschmerzen, Empfindlichkeit der Brüste, Magenschmerzen, Durchfall, Schwindel oder Müdigkeit. Diese Symptome sind aber in der Regel nur leicht und verschwinden oft nach kurzer Zeit.

Manche Frauen nehmen möglicherweise Veränderungen bei ihrer Periode wahr: Die nächste Periode kann schwächer oder stärker ausfallen oder zu früh, bzw. verspätet kommen. Ist deine Periode 5 bis 7 Tage zu spät, bist du möglicherweise schwanger. Falls du starke Bauchschmerzen hast, solltest du umgehend eine Ärztin/einen Arzt aufsuchen.

Starke Kopfschmerzen und Übelkeit nach Einnahme der Notfallpille sind in der Regel nur vorrübergehend – mache dir daher nicht allzu viele Sorgen. Schone dich körperlich und seelisch bis die Beschwerden abklingen. Es kann hilfreich sein, wenn du zur Einnahme der Tablette etwas isst und trinkst. Sollten die Symptome weiter anhalten und du dadurch nervös wirst, wende dich an deine Ärztin/deinen Arzt oder an die Apotheke, von der du das Medikament erhalten hast.

Normalerweise hat die Einnahme der Notfallpille keine Auswirkung auf deine Periode. Diese sollte zur gewohnten Zeit eintreten, kann allerdings durch die Einnahme des Präparats auch früher oder später als üblich kommen. Es könnten auch Zwischenblutungen oder Schmierblutungen bis zur nächsten „normalen“ Periode auftreten. Das ist zwar unangenehm, jedoch kein Grund zur Sorge: Diese Symptome zeigen lediglich die Auswirkungen der in der Pille enthaltenen Hormone auf deinen Körper.

In sehr seltenen Fällen kommt die Periode nach der Einnahme der Notfallpille auch einmal mehr als 7 Tage zu spät. In solchen Fällen solltest du einen Arzt/eine Ärztin aufsuchen, damit ein Schwangerschaftstest durchgeführt werden kann.